Impuls zum letzten Schultag vor den Weihnachtsferien

Begrüßung und Einleitung:
OK, ich gebe es zu. Auch Auerbach, wo ich wohne, hat auf- und nachgerüstet.
Mit was werdet ihr euch fragen?
Mit Lichterketten natürlich. LED macht es möglich. Es gibt bunte, blinkende, warmweiße und kaltweiße. Manche sind ums Haus, um die Garage gewickelt, manche um Bäume oder andere Pflanzen.
Hell wird es, aber ist dies das Licht von dem bei Weihnachten die Rede ist? Dazu folgende Geschichte und Bild.

„Es leuchtet noch immer“ (von Frank Hofmann)
„Wir haben ein Ritual, meine Tochter und ich. Wenn wir im Winter an die Nordsee fahren, stellen wir uns abends auf den Deich und bewundern den Sternenhimmel, den wir im üppig beleuchteten Hamburg so selten sehen. Das letzte Mal überraschte sie mich mit einer naheliegenden, aber schweren Frage: ‚Papa, was ist der am weitesten entfernte Stern, den wir hier mit bloßem Auge sehen können?‘ Ich musste passen, schlug nach – und erfuhr: Mit menschlichem Auge gerade noch so zu erkennen ist die Sonne ‚Chi Aurigae‘. Sie ist über 2000 Lichtjahre von uns entfernt. Wenn wir Chi Aurigae sehen, schauen wir also auf ein Licht, das vor über 2000 Jahren ausgesandt wurde. Und würde man von diesem Stern auf unsere Erde blicken, könnte man sie zur Zeit Jesu sehen. Oft scheint der Himmel in der Nacht einfach nur dunkel zu sein. Aber all die Lichtinformationen, die damals ausgesandt wurden, sind im Weltraum unterwegs. Das Licht von Bethlehem, es leuchtet noch immer.“

Auslegung:
„… es leuchtet noch immer.“ – Können wir dieses Leuchten heute noch wahrnehmen? Berührt es uns noch im zweiten Jahr der Pandemie? Erfasst es uns in all seiner Bedeutung? – Nun, wir gehen bald nach Hause in die Ferien. Für die einen von uns beginnt nun die letzte Phase der Vorfreude auf Weihnachten. Für andere beginnen ganz normale Ferien, ohne Tannenbaum und Geschenke, ohne Lichterglanz und Festessen. Ferien eben in der dunklen Jahreszeit.

„Das Licht von Bethlehem, es leuchtet noch immer“ … – Wirklich? Echt? – Sind die vielen Lichterketten in Auerbach, Mosbach oder an welchem Wohnort auch immer von euch Schüler*innen und Kolleg*innen nicht nur Dekoration, Kitsch oder Kunst? Haben sie vielmehr einen Ursprung und eine tiefere Bedeutung? Sind die Lichtquellen des Weltraums mehr als nur wissenschaftlich erklärbar? Oder liefern die Naturwissenschaften gar die wissenschaftlichen Beweise für die Theologie? – Neue Gedanken zu einem alten Sachverhalt?!

Wir starten heute in die Weihnachtsferien. Ja, sie heißen in unserer säkularer bzw. religionsfernerer werdenden Welt noch immer so. Wir nennen sie nicht Winterferien oder Jahresübergangsferien. Das christliche Weihnachtsfest hat unseren beginnenden Ferien den Namen gegeben. Das Weihnachtsfest ist das zweitälteste Fest der Christen nach Ostern mit einer langen Tradition. Christen feiern die Geburt Jesu, die Menschwerdung Gottes, als das Geschenk schlechthin, das Gott uns Menschen geschenkt hat. Dieses Geschenk anzunehmen, bedeutet im Licht zu leben. In der dunkelsten Jahreszeit feiern Christen, dass Jesus als Licht der Welt zu uns Menschen gekommen ist und uns Hoffnung, Mut und Freude bringt. Und weil dieses Geschenk so riesengroß ist, dass sich Menschen, die sich damit haben beschenken lassen, sich so gut und erfüllt fühlen, beschenken sie andere Menschen mit dieser großen Freude. So haben sie begonnen, ihrerseits Geschenke zu verteilen. Menschen im Licht verschenken dieses Licht weiter – auf ganz vielfältige Art und Weise.

Das wollen wir auch gerne tun. Dabei ist es jedem und jeder überlassen, ob er oder sie dieses Geschenk annehmen kann und möchte. Ist Jesus das Licht oder der Stern von Bethlehem oder Chi Aurigae oder gehören alle drei irgendwie zusammen? Nun in der „hohen“ Wissenschaft ist man gerade dabei, dass sich verschiedene Wissenschaften, auch die Naturwissenschaften, sich wieder der Theologie annähern und erkannt haben, dass sie einander wohl brauchen, vielleicht sogar aufeinander angewiesen sind.

Uns als Schulgemeinschaft darf dies auch gelingen bzw. ist es bereits gelungen, als so viele von euch sich bei der „Weihnachtstruck-Aktion“ beteiligten. Egal wie wir die Ferien verstehen, ob als Erholungsferien oder als Weihnachtsferien, unabhängig davon wie wir über Religion und Glaube denken, lädt das Weihnachtsfest alle ein, die Freude und das Licht von Weihnachten zu erfahren, weiterzureichen und miteinander zu teilen:

„Wie eine Kerze leuchtet,
so möchte ich selber sein.
Ich möchte Licht verbreiten.
Ich möchte leuchtend sein.“

Und wie könnte dies aussehen?

Umsetzungsideen:

  1. Verschenke dich doch mal selbst.“ Dies steht in meinem Adventskalender zum ersten Advent. Probiert es aus: Macht doch mal dieses Jahr zu Weihnachten nicht nur materielle Geschenke, sondern … z.B. Zeitgeschenke.
  2. Hängt an die Schleifen eurer Geschenke kleine bunte Zettelchen auf die ihr ein ganz individuelles Kompliment schreibt. Z. B. „Du bist wunderbar gemacht.“, „Bei dir finde ich Heimat.“, „Du bist das Wärmekissen für meine Seele“. Lasst einen „Geist der Freundlichkeit“ durch eure Familien und Freunde wehen, der gute Worte ausstreut, Freude schenkt und Zeichen der Verbundenheit und Wertschätzung setzt.

Wünsche für die Weihnachtsferien:
Ich wünsche euch erholsame Ferien. Lasst den Stress der letzten Wochen hinter euch.
Ich wünsche euch, dass euer Herz hell und leicht wird, nicht durch Lichterketten, sondern durch Begegnungen, durch das Beisammensein mit der Familie oder Freunden und durch schöne Momente.
Nicole Hasfeld

Das Licht Gottes,
das durch die Geburt seines Sohnes aufgestrahlt ist,
erleuchte unsere Wege und lenke all unser Denken, Planen
und Handeln, auch im neuen Jahr.
Eine lichterfüllte Weihnachtszeit wünscht euch
Beate Huber-Schell

Ich wünsche euch, dass ihr das Licht von Weihnachten nicht nur äußerlich sehen könnt, sondern auch innerlich spüren dürft, damit es auf euch und andere Menschen ausstrahlen kann
Dr. Heike Vierling-Ihrig

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